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Mit Entsetzen haben insbesondere Eisenbahnfreunde auf die gestrige Mitteilung der Brohltalbahn reagiert, die in der Aufarbeitung befindliche Dampflok „11sm“ farblich den vorhandenen Dieselloks anpassen zu wollen. Grund für die Aufregung war lediglich das Datum.

In grün-beige sollte die historische Dampflok der Bauart „schwere Mallet“ (sm) künftig den „Vulkan-Expreß“ durch das Brohltal ziehen. Hierdurch wolle man die Lok an den vorhandenen Fahrzeugpark anpassen und ein einheitliches Markenzeichen nach außen repräsentieren, so die gestrige Presseinformation der Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn e. V. (IBS). Diese für Dampfloks nicht nur ungewöhnliche, sondern im Umfeld von Kohle, Wasser und Rauch auch höchst unpraktische Lackierung erweist sich nun als Aprilscherz.

„Natürlich bleibt unsere Dampflok 11sm auch optisch eine Dampflok und wird entsprechend dem früher bei der Brohltalbahn üblichen Farbschema klassisch in dunkelgrün lackiert“, beruhigt der 1. Vorsitzende der IBS, Frank Muth. Damit ist auch den Anforderungen des Denkmalschutzes genüge getan. Die „11sm“ ist das erste rollende Denkmal in Rheinland-Pfalz und wurde auch durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gefördert. „Allein schon aus diesem Grund ist eine Lackierung im Farbschema der Dieselloks nicht möglich – und auch seitens der IBS gar nicht gewünscht“, ergänzt Muth.

Die Lok „11sm“ soll künftig das neue Zugpferd des „Vulkan-Expreß“ im Brohltal werden. Nach vielen Jahren ohne betriebsfähige eigene Dampflok freut sich die IBS, die Faszination des Dampfbetriebs schon bald wieder regelmäßig anbieten zu können. Bis es soweit ist, muss die Lok im sachsen-anhaltinischen Klostermansfeld zunächst fertig gestellt werden. „Das Führerhaus und die Wasserkästen sind inzwischen auf das Fahrgestell montiert worden, so dass die Maschine nun schon wieder nach einer Lok aussieht“, schwärmt Muth. Vor einem planmäßigen Einsatz im Brohltal stehen allerdings noch umfangreiche Test- und Zulassungsfahrten. Hiermit möchte man im zweiten Halbjahr 2014 beginnen. Bei einem positiven Verlauf werden planmäßige Dampfzüge im Brohltal nun real greifbar.

Zur Finanzierung der Dampflok hat die IBS einen echten Kraftakt absolvieren müssen. Mit rund 600.000 Euro musste nicht nur der Inbetriebnahme-Zeitpunkt, sondern auch der Kostenrahmen deutlich nach oben korrigiert werden. Mit großzügigen Spenden ist die Brohltalbahn dabei auch aus der Region aktiv unterstützt worden. Dennoch ist man zur abschließenden Ausfinanzierung weiterhin auf Spenden angewiesen. „Die Aussicht, schon bald eine einmalige technische und touristische Attraktion im Brohltal anbieten zu können, sollte Ansporn sein, hier auch finanziell in den Endspurt zu gehen“, so Muth weiter. Über zahlreiche, übrigens steuerlich absetzbare, Spenden freut sich die IBS daher sehr!

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