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Aktuelles

Hier finden Sie regelmäßig Neuigkeiten zu allen Themen rund um den Verein.

Die Ausgabe 3/2020 unserer Vereinszeitschrift "Die Brohltalbahn" ist erschienen. Das Heft kann als PDF ab sofort unter Downloads heruntergeladen werden. IBS-Mitglieder haben die gedruckte Version zudem bereits in ihrem Briefkasten gefunden.

Die B III 2020 Seite 1

Aus dem Inhalt:

  • Minister überreicht Förderbescheid zur Gleissanierung
  • Panoramaradweg Engeln - Brohl
  • Werkstattnotizen
  • Feriendampf war ein voller Erfolg
  • Aktuelles rund um unsere Betriebs-GmbH

Wir wünschen eine angenehme Lektüre!

Die Ausgabe 4/2020 unserer Vereinszeitschrift "Die Brohltalbahn" ist erschienen. Das Heft kann als PDF ab sofort unter Downloads heruntergeladen werden. IBS-Mitglieder haben die gedruckte Version zudem bereits in ihrem Briefkasten gefunden.

Die B IV 2020 Titel

Aus dem Inhalt:

  • Gleissanierung im Brohltal hat begonnen
  • Interessanter Betrieb auf der Hafenbahn
  • Kohlenlieferung nach Burgbrohl 1977
  • Aus dem Archiv: Gütertransport mit MaK-Lok D4
  • Fotofahrt: Mit Diesel und Dampf durchs Brohltal
  • Werkstattnotizen
  • Nikolausfahrten zu Corona-Zeiten

Wir wünschen eine angenehme Lektüre!

Seit nunmehr 120 Jahren ist das Brohltal auf dem Schienenstrang mit der „großen weiten Welt“ verbunden. Was mit schweren Transporten voller Vulkangestein und kleinen Triebwagen für den Personenverkehr begann, hat sich heute zu einem beliebten Ausflugsverkehr entwickelt: der „Vulkan-Expreß“ zeigt Jahr für Jahr Tausenden Gästen die Schönheit des Brohltals. Gebaut wurde die Strecke aber in erster Linie für den Güterverkehr.

Güterverkehr gab den Anstoß zum Bahnbau

Als 1858 die linksrheinische Eisenbahnstrecke von Köln nach Koblenz fertig gestellt war und damit Brohl einen eigenen Bahnhof erhielt, entstanden Pläne, auch das Brohltal mit einer Bahnlinie zu erschließen um die dort lagernden Vulkangesteine Trass, Basalt, Tuffstein oder Phonolith wirtschaftlich zu erschließen.

Bau des Viadukts bei Bad Tönisstein (Bild: Sammlung Kreisbildstelle Ahrweiler)Die Bedingungen dafür waren allerdings schwierig, denn vor allem im oberen Teil ist das Tal ausgesprochen steil und eng. Außerdem waren viele Varianten hinsichtlich des oberen Endbahnhofs, der Streckenführung, der Spurweite und der Finanzierung im Gespräch. Immer wieder wurden neue Pläne entwickelt und schließlich doch wieder verworfen.

Konkrete Formen nahm das Projekt erst an, als 1895 die Brohltal-Eisenbahn-Gesellschaft (BEG) gegründet wurde. Im Frühjahr 1898 begannen die Bauarbeiten für die Strecke. Aus Kostengründen und wegen des schwierigen Geländes hatte man sich für eine Schmalspurbahn mit der Spurweite von einem Meter entschieden.

23,83 Kilometer Strecke mit einem Tunnel, zwei Viadukten und einigen Brücken waren zu bauen – von Brohl am Rhein über Oberzissen und von dort weiter über Engeln und Weibern bis nach Kempenich. Nicht der Personenverkehr, sondern der Transport von Gütern stand von Anfang an im Vordergrund.

Da der Phonolith-Steinbruch bei Brenk einen Gleisanschluss brauchte, hatte man sich entschlossen, dass die Bahntrasse in Oberzissen das Brohltal verlassen und von dort an den Hängen eines Nebentals steil ansteigen sollte. Die 5,5 Kilometer lange Steilstrecke nach Engeln mit einer Neigung von fünf Prozent sollte mittels einer Zahnradbahn überwunden werden.

Die Entscheidung für diese Streckenführung zahlt sich noch heute aus: Der Phono-lith-Steinbruch versendet noch heute Vulkangestein auf der Schiene. Mit modernen Containerzügen betreibt die Brohltalbahn dabei einen der letzten öffentlichen Gü-terverkehre auf deutschen Schmalspurgleisen!

Die ersten Betriebsjahre

Der erste Zug fuhr am 12. Januar 1901 über die Teilstrecke von Brohl nach Engeln. Wenige Monate später traf der erste Zug in Weibern ein. Am 7. Januar 1902 konnte schließlich das letzte Teilstück bis Kempenich feierlich eingeweiht werden.

Das Güteraufkommen wuchs in den ersten Betriebsjahren stetig an. Schnell zeigte sich, dass die zunächst beschafften Zahnradlokomotiven viel zu schwach waren für die immer schwerer werdenden Züge. Aus diesem Grund wurden ab 1903 Dampflokomotiven der Bauart Mallet eingesetzt. Schnell folgten weitere Loks dieser Bauart, u.a. die bis heute existierende Lok 11sm. Diese Loks waren technisch in der Lage, Züge ganz ohne Zahnrad die Steilstrecke hinaufzuziehen.

Personenverkehr mit Triebwagen

VT50 im Jahr 1926 (Bild: IBS-Archiv)Bis in die 1920er Jahre erfolgte der Personenverkehr im Mischbetrieb, in sog. "Güterzügen mit Personenbeförderung", die an fast jedem Bahnhof zeitaufwendig rangiert wurden. Für die knapp 24 Kilometer von Kempenich nach Brohl brauchte ein solcher Zug nicht selten zweieinhalb Stunden.

Mit dem 1925 in Betrieb genommenen Triebwagen VT50 konnte die Fahrzeit halbierte werden. Der Triebwagen wurde ursprünglich von einem Benzolmotor angetrieben und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 35 km/h. Einem Trend der damaligen Zeit entsprechend, erhielt der VT50 im Jahre 1932 ein Aggregat für den Holzgasantrieb.

Zur Verstärkung des Personenverkehrs wurden 1935 weitere Trieb- und Beiwagen hinzugekauft und 1939 auf sparsame Dieselmotoren umgebaut. Der Oldtimer VT50 ist als einziges Originalfahrzeug erhalten geblieben und wird bis heute als Salonwagen „VB50“ im „Vulkan-Expreß“ eingesetzt.

Wechselhafte Jahrzehnte

Der Personenverkehr erlebte ein ständiges Auf und Ab. Ab 1927 wurde die Schiene zum Ausgangspunkt für ein ganzes Nahverkehrsnetz. So erwarb die Brohltalbahn Autobusse, die eine Zubringerfunktion übernahmen und zunehmend auch den Zugfahrplan ergänzten.

Ab 1958 brachen die Fahrgastzahlen trotz allem rapide ein, da mit steigendem Wohlstand immer mehr Menschen einen eigenen Pkw nutzen. Als 1961 ein Triebwagen mit einem Güterzug zusammenprallte, wurde der Personenverkehr auf der Schiene ganz eingestellt und auf bahneigene Busse verlagert.

Dieselloks D2 und D1 (Bild: Andreas Wildeman/IBS-Archiv)Der Güterverkehr stand vor ähnlichen Herausforderungen: Ab Ende der 1950er Jahre schien er der Konkurrenz auf der Straße nicht mehr gewachsen. Einerseits hatten einstmals für die Bahn wichtige Firmen ihre Produktion im Brohltal eingestellt oder ihren Transport auf Lastwagen verlagert. Andererseits waren die Dampflokomotiven der Brohltalbahn im Betrieb sehr aufwändig und teuer.

Um wieder wettbewerbsfähig zu werden, wurden 1965 zwei Diesellokomotiven beschafft. Obwohl es sich um verhältnismäßig kleine Maschinen handelte, zeigte sich schnell, dass sie ohne weiteres in der Lage waren, alle noch vorhandenen Dampfloks zu ersetzen. Kurz darauf wurde eine weitere Diesellok gleichen Typs in Dienst gestellt. Diese Rationalisierung brachte den gewünschten Erfolg.

Ab den 1970er Jahren machte der Transport von Phonolith aus dem Brenker Bruch den Löwenanteil des Gütervolumens aus. Der hinter Brenk liegende Streckenabschnitt nach Kempenich wurde immer seltener befahren und war zudem in einem schlechten Zustand. Die Strecke hinter Engeln wurde folglich 1974 stillgelegt und innerhalb von zwei Jahren abgebaut – aus heutiger Sicht eine fatale Entscheidung, denn nur drei (!) Jahre später startete der erste touristische „Vulkan-Expreß“!

Eine neue Ära: Der „Vulkan-Expreß“

Steilstrecke 1988 2Vor dem Hintergrund des zurückgehenden Güterverkehrs suchte die BEG nach einem weiteren Standbein. Die landschaftlich attraktive Region bot beste Voraussetzungen für einen touristischen Ausflugsverkehr, der am 25. März 1977 mit einer Diesellok und dem Salonwagen VB50 startete. Um dieses Erlebnis von Bahn und Landschaft auf eine kurze und prägnante Formel zu bringen, erhielt der Zug den klangvollen Namen "Vulkan-Expreß".

Als der Phonolith-Steinbruch 1987 die Transporte vollends auf die Straße verlagert wollte, schien das Ende der Schmalspurbahn dennoch gekommen. Dies war der Moment, in dem rund 100 Eisenbahnbegeisterte beschlossen, durch ehrenamtliche Arbeit den Fortbestand der Bahn zu sichern. Am 2. September 1987 gründeten sie die "Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn" (IBS), die die Brohltalbahn zunächst ehrenamtlich unterstützte. Als die Bahn 1991 endgültig stillgelegt werden sollte, gründete die IBS eine eigene Betriebs-GmbH und übernahm damit den gesamten Fahrbetrieb in eigene Hände.

Mit heute jährlich über 60.000 Fahrgästen hat die IBS den „Vulkan-Expreß“ zu einem touristischen Wirtschaftsfaktor in der Vulkanregion Laacher See ausgebaut! So konnten nicht nur die Besucherzahlen stetig gesteigert werden, sondern 2015 sogar die originale Mallet-Dampflok 11sm wieder in Betrieb genommen werden! Über touristische Buslinien ist die Bahn inzwischen auch mit Maria Laach und Mendig verknüpft und somit ein wichtiges Bindeglied zwischen den touristischen Attraktionen der Region geworden.

Bahnfest am 09./10. Oktober 2021

Diesen Erfolg möchte die IBS im Herbst – so das Coronavirus es zulassen wird – kräftig feiern: Mit einem großen Bahnfest am 09./10. Oktober 2021 soll der „Vulkan-Expreß“ und vor allem das 120-jährige Bestehen der Brohltalbahn ausgiebig ge-würdigt werden.

Eine ausführliche Darstellung der 120-jährigen Geschichte der Brohltalbahn finden Sie auch unter der Rubrik Historie.

Die Ausgabe 1/2021 unserer Vereinszeitschrift "Die Brohltalbahn" ist erschienen. Das Heft kann als PDF ab sofort unter Downloads heruntergeladen werden. IBS-Mitglieder haben die gedruckte Version zudem bereits in ihrem Briefkasten gefunden.

Die B I 2021 Titel

Aus dem Inhalt:

  • 120 Jahre Brohltalbahn
  • Badeurlaub für die 11sm?
  • Der Vorstand stellt sich vor - Teil 5
  • Personalwechsel in Niederzissen und Brohl
  • Triebwagen VT 30 - jetzt aber!
  • Gleissanierung: Zweiter Abschnitt in Arbeit
  • Gleisinstandsetzung in Neuwied
  • Jahresrückblick 2020 in Zahlen
  • Brohltalbahn im Garten: Modelle in 1:22,5

Wir wünschen eine angenehme Lektüre!

Noch nie war die Brohltalbahn-Dampflok 11sm auf anderen Gleisen im Einsatz als auf der heimischen Meterspurstrecke zwischen Brohl-Lützing und Kempenich. Mit 115 Jahren tritt die „alte Dame“ in diesen Tagen ihre erste Urlaubsreise nach Frankreich an, um dort an der „Fête de la Vapeur“ teilzunehmen, dem größten Dampffes-tival Europas.

Eine originale Brohltalerin

image2 FB1906 wurde die Maschine gemeinsam mit zwei Schwesterloks für die Brohltalbahn gebaut um insbesondere auf der eigentlichen Talstrecke zwischen Brohl und Oberzissen eingesetzt zu werden und schwächere Loks der ersten Betriebsjahre ablösen zu können; das „sm“ in ihrem Namen steht schließlich für „schwere Mallet“.

Diesen Aufgaben kam die Lok bis 1966 zuverlässig nach. Nachdem die Schwesterloks 10sm und 12sm längst abgestellt und verschrottet worden waren, führte für die 11sm die Einführung neuer Dieselloks zur endgültigen Abstellung. Mehrfach zur Verschrottung vorgesehen, konnte sie diesem Schicksal wie durch ein Wunder entgehen und wurde durch die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (DGEG) gerettet und in deren Museum in Viernheim ausgestellt. Damit hatte die Lok erstmalig die Brohler Gleise verlassen – aus eigener Kraft gerollt ist sie dort allerdings nie.

1989 gelang es der Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn e.V. (IBS), die Lok als Leihgabe wieder nach Brohl zu überführen und später zurückzukaufen. Nach langen Jahren des Spendensammelns ist es der IBS schließlich 2015 gelungen, die – inzwischen als rollendes Denkmal eingetragene – Lok wieder in Betrieb zu nehmen. Bei den vorhergehenden Testfahrten auf dem Gelände der Lokwerkstatt Malowa in Sachsen-Anhalt wurde der Kessel zwar außerhalb des Brohltals angeheizt, aber auch hier ist die Maschine mangels meterspuriger Gleise nicht eingesetzt worden.

Fête de la Vapeur: Erster Einsatz außerhalb des Brohltals

IMG 3156 FBSchon häufig hat die IBS Gastfahrzeuge befreundeter Bahnen ins Brohltal holen können und Gästen und Einheimischen somit etwas Besonderes bieten können. Bislang noch nie war bislang allerdings ein Brohltalbahn-Fahrzeug anderswo zu bewundern. Ausgerechnet Lok 11sm hat nun die Ehre, beim größten Dampffestival Europas, der „Fête de la Vapeur“ auf der Meterspurbahn in der Somme-Mündung südlich von Calais in Frankreich teilzunehmen.

Vom 02. bis 04. Juli wird die Lok somit zwischen dem SNCF-Anschlussbahnhof Noyelles-sur-Mer und Saint-Valery-sur-Somme sowie auf dem Abschnitt nach Ca-yeux-sur-Mer bzw. Le Crotoy rund um die Mündung der Somme im Einsatz sein! An beiden Tagen steht die Bespannung etlicher Personenzüge ebenso auf dem Programm wie die Teilnahme an einer großen Parade aller eingesetzten Lokomotiven, welche die 11sm sogar anführen darf!

Die meterspurige Strecke der Chemins de Fer de la Baie de Somme ist in Summe rund 26 km lang und wird – ähnlich wie die Brohltalbahn – seit 1971 ehrenamtlich als Touristikbahn betrieben. Zwar wird Lok 11sm steigungstechnisch dort sicherlich nicht so gefordert wie in der Heimat – mit der Fahrt entlang des Atlantiks bieten sich aber sicherlich ganz neue Reize für Auge und Ohr.

Die „Fête de la Vapeur“ muss coronabedingt in diesem Jahr natürlich deutlich kleiner ausfallen als sonst üblich, eine Anreise lohnt sich aber dennoch. Die IBS freut sich, mit einer ausgewählten, kleinen Mannschaft die Lok und die Brohltalbahn in Frankreich repräsentieren zu können!

Wer sich für die Veranstaltung interessiert, findet unter
www.chemindefer-baiedesomme.fr weiterführende Infos (englisch & französisch).

Am 24./25. Juli wird die Lok dann wieder im Brohltal im Einsatz vor dem „Vulkan-Expreß“ zu erleben sein.