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Zuletzt aktualisiert: 20. März 2021
Zum 120-jährigen Jubiläum der Brohltalbahn erfreuliche Nachricht aus Mainz
Große Freude im Rathaus der Verbandsgemeinde Brohltal: Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz hat durch Verkehrsminister Dr. Volker Wissing eine weitere Bewilligung von 2,6 Millionen Euro Fördermitteln für den zweiten Bauabschnitt zur Sanierung der Infrastruktur der Brohltal-Eisenbahn ausgesprochen.
Nachdem im August 2020 bereits 4,69 Millionen Euro für die Sanierung der rund 17 Kilometer langen Strecke von Brohl-Lützing bis nach Engeln gewährt wurde, hat das Land nun den angekündigten Zuwendungsbescheid für die weiteren Bauabschnitte bewilligt. Die Sanierung der Brohltalbahn wird als erstes Projekt aus dem Fördertopf des Landes für nichtbundeseigene Eisenbahninfrastrukturen ohne täglichen SPNV bezuschusst.
Das Land Rheinland-Pfalz übernimmt damit weitere 2,6 Millionen Euro (85 % der Gesamtkosten in Höhe von 3,1 Millionen Euro) für die Erneuerung des Verbindungsgleises inkl. Überwerfungsbauwerk über die linke Rheinstrecke zwischen dem Personen- und dem Güterbahnhof der Brohltalbahn sowie der dortigen Anlagen.
„Die Brohltalbahn wird seit vielen Jahren mit hohem ehrenamtlichen Einsatz für touristischen Verkehr vor allem von historischen Zügen genutzt und von der Verbandsgemeinde Brohltal stark unterstützt, die auch die Finanzierung der verbleibenden Kosten übernimmt. Die Bahn ist vorbildlich in die touristische Servicekette eingebunden. Die Fördermittel des Landes ermöglichen nun, die Strecke auf einen neuen Stand zu bringen. Wir wollen, dass der Eisenbahnverkehr in unserem Bundesland gestärkt und weiter ausgebaut wird“, stellt Verkehrsminister Dr. Volker Wissing fest.
Bürgermeister Johannes Bell dankt Minister Wissing und der Landesregierung für die weitere Bewilligung der Fördermittel in dieser Größenordnung. „Das Land leistet mit der Bewilligung der Fördermittel einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung der Brohltalbahn. Diese hat sich nunmehr seit 120 Jahren nicht nur für die Region als touristisches Aushängeschild entwickelt, auch die Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe profitieren als mögliches Ausflugsziel für ihre Gäste von der historischen Bahn im Brohltal“, ist sich Bell mit den Vertretern des Vulkan-Expreß, Stephan Pauly und Stefan Raab, einig.
Er spricht bei einem Pressetermin am Bahnhof in Brohl die sehr gute Zusammenarbeit aller Beteiligten bei der Sanierung der Brohltalbahn an. „Das Land hat sich an die Finanzzusagen gehalten, aber auch wir als Verbandsgemeinde Brohltal haben das zukunftsweisende Projekt immer positiv begleitet und einstimmig die Ertüchtigung der Strecke beschlossen. Der erforderliche Eigenanteil wurde jeweils ohne Diskussion fraktionsübergreifend im Haushalt der Verbandsgemeinde eingestellt“, so Bürgermeister Johannes Bell. Die Maßnahme wurde auch vom Aufsichtsrat der Brohltal-Eisenbahn GmbH stets positiv begleitet, hält er mit seinem Stellvertreter im dortigem Gremium, Manfred Sattler, fest.
Bürgermeister Johannes Bell dankt weiterhin Alexander Bell, Manfred Schlich und Frank Muth, die für die Brohltal-Eisenbahn GmbH wiederrum sehr gute und umfangreiche Arbeit bei der Antragstellung der Fördermittel geleistet haben. Ihrem Engagement ist es mit zu verdanken, dass die bisherigen Sanierungsarbeiten termin- und fachgerecht mit den bauausführenden Unternehmen Hand in Hand sehr gut gelaufen sind.
„Das komplette Team hat hier sehr gut miteinander gearbeitet. Einer Aufnahme des Betriebes steht seitens der Brohltal-Eisenbahn GmbH ab April nichts im Wege“, freut sich Geschäftsführer Alexander Bell.
Zweiter Bauabschnitt
Bei den anstehenden Arbeiten stellt insbesondere die Erneuerung des weithin sichtbaren Kreuzungsbauwerks über die stark befahrene linke Rheinstrecke eine große Herausforderung dar. Für die Baumaßnahmen, wie die Erneuerung der Widerlager des Bauwerks, das Ein- und Ausheben der zu sanierenden Stahlfachwerkkonstruktion und die Sanierung und Stabilisierung der Dammbauwerke ist eine enge Abstimmung und Verzahnung mit Baustellen der DB Netz AG notwendig.
Die zu sanierenden Infrastrukturanlagen haben eine besondere Bedeutung für die Brohltalbahn. Im Güterbahnhof der Brohltalbahn werden u. a. die Container mit Phonolith, die vom Steinbruch in Brenk auf der Schiene kommen, mit einem mobilen Umschlaggerät auf den LKW umgeladen. Zudem werden über diese Anlagen seit einigen Jahren im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit Schifffahrtsunternehmen auf dem Rhein direkte und durchgehende touristische Fahrten quasi direkt von der Kaikante aus auf der Brohltalbahn angeboten, die sich einer großen Beliebtheit erfreuen.
„Mit dieser weiteren Förderung ist der dauerhafte Erhalt der Brohltalbahn als älteste noch in Betrieb befindliche nichtbundeseigene Eisenbahn in Rheinland-Pfalz gesichert, die mit der Unterstützung aus der Region und der vielen ehrenamtlichen Unterstützer auch sicher noch viele erfolgreiche und unfallfreie Betriebsjahre vor sich haben wird“, so Minister Wissing.
„Gerne hätten wir die Übergabe des Bewilligungsbescheides für das mit Abstand größte und umfangreichste Projekt, welches je in der Verbandsgemeinde Brohltal initiiert wurde, in einem dem Anlass entsprechenden Rahmen gefeiert. Doch dies lässt die aktuelle lokale Corona-Entwicklung leider nicht zu“, so Bürgermeister Johannes Bell. Er verspricht, dass die Übergabe in einer ansprechenden Form mit Vertretern des Landes nachgeholt wird.
Das Foto zeigt v.l.n.r.: Stephan Pauly (Vorsitzender der IBS. e. V.), Johannes Bell (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal), Alexander Bell (Geschäftsführer der Brohltal-Eisenbahn GmbH), Stefan Raab (Geschäftsführer der Brohltal-Schmalspureisenbahn Betriebs-GmbH), Manfred Sattler (Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der Brohltal-Eisenbahn GmbH) und Frank Muth (Örtl. Betriebsleiter der Brohltal-Eisenbahn GmbH).
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